Rüdesheimer Niederwaldbahn (1884-1939)



Streckengeschichte

Am 30. Mai 1885 nahm die Niederwaldbahn-Gesellschaft den öffentliche Betrieb von Rüdesheim am Rhein zum zwei Jahre zuvor eröffneten Nationaldenkmal auf, die 2,3 km lange Ausflugsbahn überwand dabei einen Höhenunterschied von 223 m mit der maximalen Steigung von 20 %. Es wurden Zahnstangen nach dem System Riggenbach verwendet. Schon zum 30. Juni 1884 war ein erstes Teilstrück in Betrieb gegangen, es führte im Ort Rüdesheim durch die Grabenstraße zu den am Ortsrand gelegenen Betriebsanlagen, Lok- und Wagenschuppen mit einer Schiebebühne. Die Beförderungzahlen schwankten zwischen 140.000 bis 230.000 Personen pro Jahr, jedoch mußte die Bahn am 6. August 1917 wegen kriegsbedingtem Personal-, Kohlen- und Ersatzteilmangel stillgelegt werden. Die Gesellschaft verkaufte die Bahn 1920 an die Stadt Rüdesheim, die den Betrieb zum 12. April 1925 wieder aufnahm und jedes Jahr zwischen Palmsonntag bis Ende Oktober betrieb. Noch 1935 erneuerte man die Bahnsteighalle an der Bergstation, mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kam jedoch am 30. August 1939 die erneute Stillegung der Bahn. Die Bombardierung der Stadt Rüdesheim am 25. November 1944 beschädigte die Anlagen sehr schwer, so daß diese nach dem Krieg nicht wiedereröffnet werden konnten. Als Ersatz ging 1954 eine Drahtseilbahn in Betrieb, die Anlagen und Fahrzeuge wurden bereits 1952 verkauft und abgetragen bzw. verschrottet.


Werkfoto der Jung FNr. 1596

 

Die Zahnradlokomotiven

Die ersten vier Lokomotiven lieferte die Maschinenfabrik Esslingen, davon tauschte man drei zwischen 1895 und 1902 mit den fast baugleichen, aber etwas schwereren, Lokomotiven der Assmannshausener Niederwaldbahn aus. Die Lok "Rhein" bekam 1909 einen Ersatzkessel von Jung, zwei alte Maschinen wurden 1912 durch Neubauten dieses Herstellers ersetzt, die Lok Baujahr 1884 verschrottete man  nach der Wiedereröffnung der Bahn. So waren 1928 noch drei Lokomotiven, neun Personen- und ein Güterwagen vorhanden. Ein Jahr vor der Betriebseinstellung kam eine Lok der Petersbergbahn hinzu. Die Fahrzeuge wurden 1952 an eine Schrotthandlung verkauft und verschrottet. Eine Ausnahme bildet der Personenwagen Nr. 3, den man an die Drachenfelsbahn verkaufte.

Nr.HerstellerFNr.Bj.ArtSpur mmLüP mmAchsstand mmDienstge-
wicht t
Vmax km/hBemerkung
1Esslingen206718842/a-n2t10005130200016,881925 ++
2Esslingen206818842/a-n2t10005130200016,881895-1902 an Assmannshausen, 1920 ++
3Esslingen206918842/a-n2t10005130200016,88- " -
4Esslingen208118842/a-n2t10005130200016,8 8- " -
1"Esslingen212918852/a-n2t10005830243019,081895-1902 von Assmannshausen, 1911-12 ++
2"Esslingen213018852/a-n2t10005830243019,08- " -
3"Esslingen213118852/a-n2t10005830243019,081895-1902 von Assmannshausen, 1939 a, 1952 ++
4"Jung159619112/a-n2t10006450250022,5101939 a, 1952 ++
5"Jung171819122/a-n2t10006450250022,5101939 a, 1952 ++
SaarEsslingen41611926(2)1'/b-h2t10007300400020,0101938 von Petersbergbahn, 1939 a, 1952 ++
-Jung13041909EK----für Nr. 3"

Die Namen der Lokomotiven:

Literatur

[25], [38], [40], [45] 




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