Blankenburg-Tanne (1885-1920)



Streckengeschichte

Ursprünglich war eine Streckenführung von Blankenburg, Elbingerode nach Braunschweig über St. Andreasberg geplant, die Halberstadt-Blankeburger Eisenbahn verwirklichte aber nur die Strecke von Blankenburg nach Tanne, die am 1. November 1885 eröffnet wurde. Auf einer Länge von 30,5 km gab es elf Zahnstangenabschnitte mit Längen von 227 m bis 1662 m, insgesamt rund 7,5 km, und Neigungen von bis zu 1:16,7. Nach dem System Roman Abt gab es drei nebeneinander liegenden Zahnstangen. Die 1921 auf reinen Adhäsionsbetrieb umgestellte Bahn wurde nach der Übernahme 1949 durch die DR 1965 elektrifiziert und ist heute noch als sogenannten "Rübelandbahn" in Betrieb.

Längenprofil der Strecke.

 

Die Zahnradlokomotiven

Die Zahnradlokomotiven der Harzbahn stammten ausschließlich von Esslingen, insgesamt waren es 12 fast typengleiche Maschinen. Zwischen 1912 und 1914 wurden diesen Fahrzeugen die Betriebsnummern von 60 bis 71 zugeordnet. 1914 folgte eine größere Lok, der Krieg verhinderte aber weitere Lieferungen. Die Pläne einer 1915 bei Borsig bestellte 1´C1´-Zahnradlok wurden zugunsten zweier 1´E1´-Lokomotiven, die man 1917 in Auftrag gab, fallen gelassen. Am 4. März 1920 war die erste Probefahrt dieser Lok, die alle Erwartungen übertraf. Mit einem 200 t-Zug konnte die Steilstrecke mit 18-25 km/h befahren werden, die Zahradlokomotiven schafften nur 8 km/h. So erreichte die Lok auf der Strecke Blankenburg-Hüttenrode eine Fahrzeit von 30 statt bisher 70 Minuten. Als Vorsichtsmaßnahme waren die Lokomotiven mit je zwei Bremszahnräder ausgestattet, da aber die Bremswirkung im reinen Adhäsionsbetrieb ausreichend war, baute man die Bremszahnräder wie auch die Zahnstangen nach den Versuchen aus. Borsig lieferte 1921 unter der Fabriknummer 10909 und 10910 zwei weitere als Tierklasse bezeichnete 1´E1´-Lokomotiven ohne Bremszahnrad mit dem Namen "Büffel" und "Elch". Der Zahnradbetrieb war damit beendet. 1921 unternahmen die Lok "Mammut" und "Elch" auf den Staatsbahnstrecken Schleusingen-Ilmenau, Boppard-Buchholz, Dillenburg-Wallau und Eschwege-Heiligenstadt Probefahrten - diese führten zur Entwicklung der pr. T 20.

Nr.HerstellerFNr.Bj.ArtSpur mmLüP mmAchsstand mmDienstge-
wicht t
Vmax km/hBemerkung
1Esslingen20841885C1´/b-n4t143510000545055,915-12vor 1912 v/v
2=61Esslingen20851885C1´/b-n4t143510000545055,915-121916-29 a, v/v
3=62Esslingen20861885C1´/b-n4t143510000545055,915-121916-29 a, v/v
4=63Esslingen20871885C1´/b-n4t143510000545055,915-121916-29 a, v/v
5=64Esslingen22041887C1´/b-n4t143510000545055,915-121923 Hafenbahn Hamm, 1956 ++
6=65Esslingen26671898C1´/b-n4t143510000545057,415-121916-29 a, v/v
7=66Esslingen29871898C1´/b-n4t143510000545057,415-121916-29 a, v/v
8=67Esslingen33211904C1´/b-n4t143510000545057,415-121916-29 a, v/v
9=68Esslingen33521906C1´/b-n4t143510000545057,415-121924 Hafenbahn Hamm, 1961 v/v
10=69Esslingen34181908C1´/b-n4t143510000545057,415-121916-29 a, v/v
11=70Esslingen34191908C1´/b-n4t143510000545057,415-121916-29 a, v/v
72Esslingen37321914D/b-n4t143510600505062,915-121916-19 a, v/v
MammutBorsig1035319191'E1'h2t1435124509550100,050-151949 DR 95 6676, 1979 VM Dresden
WisentBorsig1035419201'E1'h2t1435124509550100,050-151949 DR 95 6677, 19.10.1977 a,  ++

Literatur

[30], [31], [38], [40], [47], [74] 




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© Jens Merte