Aktiengesellschaft für Lokomotivbau Hohenzollern, Düsseldorf


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Firmen-Geschichte

Die "Aktiengesellschaft für Lokomotivbau Hohenzollern" wird offiziel am 8. Juni 1872 gegründet, als Standort wurde Grafenberg bei Düsseldorf gewählt. Als das Werk 1873 dann fertiggestellt ist, baute man jedoch keine Lokomotiven, sondern Eismaschinen, Dampfstraßenwalzen und Einrichtungen für Zuckerfabriken. Denn die 1873 hereingebrochene Wirtschaftskrise und die Verstaatlichung großer Eisenbahngesellschaften und damit ein Überhang an Lokomotiven führten dazu, daß keine Aufträge für Lokomotiven abgeschlossen werden konnten. Erst 1874 erfolgt die erste Lieferung einer Lok, in den folgenden Jahren wird die Produktion zusehends gesteigert. 1882 erwirbt man das Alleinrecht für den Bau der feuerlosen Dampflokomotiven nach dem Patent Lamm-Francqo für Deutschland. Insgesamt wurden bis heute rund 2000 feuerlose Lokomotiven in Deutschland gebaut, allein 400 kamen von Hohenzollern. Nachdem die Gesamtsituation im deutschen Lokomotivbau 1929 durch ausbleibende Folgeaufträge der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft zusehend kritischer wird, kommt im August 1929 das Aus für das Düsseldorfer Werk. Dabei waren 1928 noch die DRG-Lokquoten der Maschinenbau-Anstalt Humboldt, Köln-Kalk, (2,7 %) und die der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe (1,75 %) übernommen worden. Diese gingen zusammen mit der eigenen Quote von 3,4 % an Krupp in Essen, das Werk in Düsseldorf wurde noch im November des selben Jahres abgebrochen. Offiziel aufgelöst wurde die AG am 15. Mai 1934.

 

Produktionszahlen

Geliefert wurden neben Loks für Staatsbahnen viele Werk- und Privatbahn-Lokomotiven unterschiedlichster Spurweite. Dabei auch mehrere Feldbahn-Loks für die Kolonien und Tram-Dampfloks für in- und ausländische Straßenbahnen. Geliefert wurde nach Bulgarien, Jugoslawien, Spanien, Japan, Rußland, Java, Sumatra, Arabien, China, Italien, Brasilien Paraguay, Holland und andere.

Überraschend sind auch die Elektro- und Diesellokomotiven, die in geringen Stückzahlen zum Teil unter Mithilfe von Krupp gebaut wurden. Hohenzollern hatte auf Folgeaufträge für die Baureihe 80 gehoft, die DRG beschloß, nach 1929 keine Lokomotiven dieser Baureihe mehr zu beschaffen. Die letzten Lokomotiven haben im September 1929 das Werk verlassen, einige bereits begonnen Lokomotiven wurden bei Krupp in Essen fertig gestellt. Darunter ist auch die Lok mit der höchsten bekannten Fabriknummer 4710. Bekannt ist, daß die Fabriknummer 4698 noch bei Hohenzollern gefertigt wurde, das Lieferbuch selbst nennt als letzte Fabriknummer 4676.

StückzahlBemerkung
4.710
höchste vergebene Fabriknummer
1
Lok ohne Fabriknummer
1
Doppelbelegung
-13
Straßenwalzen
-2
Rahmen
-4
bei Krupp fertiggestellt
-11
storniert und nicht geliefert
-17
nicht bekannt bzw. nicht nachweisbar
4.665
von Hohenzollern nachweislich gelieferte Lokomotiven ab 1874 bis 1929

Interssant ist hier, dass kein einziger Kessel in der Liste auftaucht. Für diese sollen eine gesonderte Liste gefährt worden sein. So erhielten z.B. preuß. T 14 Kessel mit 800er-Nummern.

 

Quellen

  • Kurt Pierson: "Hohenzollern Lokomotiven 1872-1929", Verlag Steiger, Moers, 1984
  • Wolfgang Flügel: "Lieferliste der Lokomotivfabrik Hohenzollern", Jahrbuch für Eisenbahngeschichte Nr. 22, Verlag DGEG und Uhle & Kleinmann, Lübbecke, 1990


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© Jens Merte