Allgemeine Elektricitätsgesellschaft AEG
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Lokomotivbau Elektrotechnische Werke "Hans Beimler" LEW
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Firmen-Geschichte

Gegründet wurde das Unternehmen unter der Bezeichnung "Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität" am 19.04.1883 von Emil Rathenaus. Ab 1887 wird es in "Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft" mit der weltbekannten Abkürzung AEG umbenannt. Seit 1903 gab es eine enge Zusammenarbeit mit der Union Elektricitäts-Gesellschaft UEG in Berlin, die am 27. April 1904 zur Fusion der beiden Unternehmen führte.

AEG produzierte seit 1888 elektrische Bauteile für Schienenfahrzeuge, hauptsächlich für Gruben, Werk- und Straßenbahnen. Den mechanischen Teil liefern dabei andere Firmen, erst mit der Eröffnung der Werkstatt in der Brunnenstraße in Berlin-Wedding 1896 können komplette Lokomotiven geliefert werden.

Um auch größere Dampf- und E-Lokomotiven bauen zu können wurde 1914 das Zweigwerk in Hennigsdorf bei Berlin eröffnet. Ende 1935 übernahm die AEG die "Borsig Lokomotiv-Werke GmbH", die 1931 aus der Zusammenarbeit von AEG und den Berliner "Borsig-Werke" entstanden waren, und verlagerte den gesamten Borsig-Lokomotivbau in das Werk Hennigsdorf. Nach schweren Luftangriffen im September 1943 kam die Lokproduktion zum Erliegen. Nach dem Krieg werden die meisten Werksteile 1946 demontiert.
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Das Buch zur
Firmengeschichte der LEW

Das Werk in Hennigsdorf wird 1948 zum volkseigenen Betrieb "Lokomotivbau Elektrotechnische Werke ´Hans Beimler´". Nach dem Wiederaufbau wird 1949 die Lokproduktion aufgenommen und jetzt vor allem elektrische Lokomotiven für das In- und Ausland gebaut. Der nur in bescheidenem Umfang betriebene Dampflokbau endet bereits 1954. Zehn Jahre später wird der Diesellokbau der DR-Baureihe V 60 vom VEB "Lokomotivbau Karl Marx LKM", Berlin, übernommen und jetzt auch Diesellokomotiven gebaut.

Im Westen Deutschlands gründet die AEG ein neues Werk in Berlin-West, in dem aber nur elektrische Ausrüstungen für Lokomotiven hergestellt werden. Der mechanische Teil stammt von anderen Herstellern. Dies gilt zum Teil auch für die im AEG-Werk in Essen gebauten Grubenlokomotiven, deren mechanischer Teil u.a. von Bartz und der Schalker Eisenhütte stammen. Ab 1985 beteiligt sich die Daimler-Benz AG an der AEG. Zusammen mit der Westinghouse Electric in den USA fusioniert man 1988 zur "AEG Westinghouse Transport-Systeme". 1990 kommt der Schienenfahrzeugsektor der früheren "Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG MAN", jetzt "MAN GHH Schienenverkehrstechnik", zur AEG.

Nach der Wiedervereinigung schlossen sich LEW und AEG 1992 unter dem Namen "AEG Schienenfahrzeuge GmbH, Hennigsdorf" wieder zusammen, wobei die Fabriknummernzählung der LEW und damit des Stammwerks in Hennigsdorf weitergeführt wird. 1996 wird die AEG liquidiert, der Bereich Schienenfahrzeugbau wird aber schon am 1. Januar 1996 mit dem Verkehrsbereich der "ABB Daimler-Benz Transportation Adtranz" zusammengelegt. Mit dieser Fusion scheidet das erst am 1. April 1993 übernommene Werk Kiepe in Düsseldorf, welches elektrischer Ausrüstungen für Schienen- und Straßenfahrzeuge lieferte, wieder aus.

Die Fertigung von Lokomotiven in Hennigsdorf endete unter Adtranz 1998 mit der Lieferung von 10 BR 145 für die DB AG (FNr. 22295-22304, DB AG 145 001 - 145 010). Seit dem hat man sich in Hennigsdorf auf den Bau von Diesel- und Elektrotriebwagen für den Stadt- und Regionalverkehr spezialisiert. Seit 2001 gehört das Werk Hennigsdorf zum Bombardier-Konzern, welcher hier weiterhin Triebwagen (u.a. den ITINO) fertigt.

 

Produktionzahlen

Bis zur kriegbedingt beendeten Produktion im II. Weltkrieg wurden die Fabriknummer 6427 erreicht (letzte bekannte Kriegslieferung), was in etwa auch der Anzahl der in Wirklichkeit gelieferten Lokomotiven entsprechen dürfte. Nach dem Krieg führte man in West-Berlin die Fabriknummernzählung mit der Nummer 7000 fort und erreichte bis zum Zusammenschluß mit der LEW 1992 die Fabriknummer 9103, wobei aber nur elektrische Ausrüstungen geliefert wurden. Der mechanische Teil stammt zumeist von Krupp, Henschel, Bartz und Schalke.

Im Hennigsdorfer Werk (LEW) zählt man bis 1954 die Dampflokomotiven in die Borsig-Fabriknummernreihung ab 16313 bis zur Nummer 16352 ein. Parallel wird dazu bei LEW für die elektrischen Lokomotiven die Fabriknummernzählung der Vorkriegs-AEG-Lieferungen (letzte bekannte Fabriknummer dort: 6427) fortgeführt. Nachweisbar ist allerdings erst die LEW-FNr. 6640, welche zusammen mit FNr. 6641 die letzten 80 t-Tagebaulokomotiven für die UdSSR waren. Diese Serie umfasste 129 Stück, rechnerisch begann man 1949 somit bei der FNr. 6513, welche jedoch nicht nachweisbar ist. So bleibt offen, ob FNr 6428 bis 6512 frei blieben oder andere Erzeugnisse hier mit eingezählt wurden. Lokomotiven verbergen sich hinter den Fabriknummern jedoch nicht, da die UdSSR-Lieferungen die ersten Lieferungen elektrischer Lokomotiven aus dem Werk in Hennigsdorf waren. Im Widerspruch dazu steht allerdings eine Werkaufnahme der eine EL 9-Grubenlok mit del LEW-Fabrikschild FNr. 6428/1948.

Die letzte LEW-Fabriknummer ist die 21452, bis dahin wurden aber u.a. auch Wagen eingezählt und es blieben Fabriknummern frei, nachweislich gebaute wurden von 1949 bis 1992 so insgesamt 14.386 Lokomotiven und Triebwagen, hinzu kommen 38 Dampflokomotiven unter Borsig-Fabriknummern.

Die AEG Schienenfahrzeuge GmbH führt die LEW-Fabriknummernzählung 1992 mit der Fabriknummer 21453 weiter, unter Bombardier wurde mittlerweile bis 2007 die Fabriknummer 24791 erreicht. Seit 1992 bis 2007 wurden in Hennigsdorf ca. 3.300 Schienenfahrzeuge gebaut, und zwar vor allem Diesel- und Elektrotriebwagen. Die Zahl der Lokomotiven, die noch bis 1998 entstanden, ist mit 103 Stück relativ gering.

Es ergibt sich folgendes Bild für den AEG- und LEW-Lokbau:

FabriknummernStückzahlLieferungen unter der BezeichnungZeitraum
101 - 6427~ 6.000AEG, Berlin-Wedding und Hennigsdorf1889 - 1945
7000 - 9103(2094)AEG, Berlin-West und Essen
(nur elektrische Ausrüstung; sowie 2 Fabriknummern nicht belegt, 4 Umbauten und 4 Aggregate)
1949 - 1992
(6428) - 2145214.386LEW, Hennigsdorf1949 - 1992
21453 - ...~ 3.300AEG Hennigsdorf GmbH
Adtranz, Hennigsdorf
Bombardier, Werk Hennigsdorf
1992 - heute (Stand: 2007)
 ~23.700Summe der gebauten Lokomotiven1889 - heute

Die ab 1935 von der Tochtergesellschaft "Borsig Lokomotiv-Werke GmbH" in Hennigsdorf gebauten Dampflokomotiven sind hier nicht erfaßt, da diese auch immer separat (selbst nach dem II. Weltkrieg) entsprechend der Borsig-Fabriknummernzählung bezeichnet wurden. In diese Borsig-Fabriknummernzählung wurden aber die bis 1935 bei AEG gebauten Dampflokomotiven eingezählt.

In fünf Lieferbüchern sind die Lieferungen der elektrischen Lokomotiven der AEG aufgeführt, die Lieferungen unter der Bezeichnung LEW wurden, ebenso wie die der Tochtergesellschaft "Borsig Lokomotiv-Werke GmbH", in seperaten Büchern vermerkt. Von den AEG-Büchern sind die abgeschriebenen Inhalte des von Herrn Wolfgang-Dieter Richter abgeschriebenen ersten Buches (FNr. 101-1553), des zweiten Buches (FNr. 1554-2210, Jens Merte), des dritten von Herrn Lauerwald erfaßten Buches (FNr. 2211-4523) und des von Herrn Hütter abgeschriebenen fünften Buches (FNr. 5776-9103) sowie einer AEG-Liste der ab 1951 bis 1992 gelieferten Lokomotiven/Ausrüstungen (FNr. 7100-9014) bekannt. Die AEG-Lieferbücher befinden sich heute in Hennigsdorf, ebenso die Unterlagen zu den Lieferungen unter der Bezeichnung LEW. Die Dampflokomotiven wurden bei AEG in nochmals gesonderten Unterlagen vermerkt und sind fast ausschließlich nur durch die Veröffentlichung von Dietrich Kutschik zum Borsigwerk bekannt.

Von den oben berechneten etwa 25.700 gebauten Lokomotiven bzw. Ausrüstungen sind in den Lieferlisten etwa 17.500 Lieferungen und damit rund ¾ der insgesamt gebauten Fahrzeuge bekannt. Kaum noch Lücken gibt es bei den Nachkriegslieferungen der West-AEG und dem LEW Hennigsdorf sowie den seit 1992 unter AEG und Bombardier gebauten Fahrzeugen.

 

Quellen

  • Matthias Koch: "Borsig. Lokomotiven für die Welt", EK-Verlag, Freiburg, 1985
  • "Zeitzeugnisse 1945-1990", Teil I und II, Jahresringe Verband für Vorruhestand und aktives Alter, Land Brandenburg e.V., 1999


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